Als Hundehalter sicher im dunkeln Unterwegs
- Jessica Wiedler
- 21. Okt. 2022
- 3 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 7. Nov. 2022

Plötzlich, so überfallartig ist Oktober.
Auf einmal ist es abends früh dunkel.
Und weil die hereinbrechende Nacht so schlagartig da ist, bin ich als Hundehalter erstmal richtig gefordert.
Und natürlich weiß ich nicht mehr, wo wir die Leuchtklamotten hingelegt haben. Die suche im Keller, Hundekleiderschrank etc. setzt ein. Vergeblich. Natürlich.
Das erste Gassi in der dunkeln Stunde frühmorgens wird somit zu wildem Gefuchtel mit Taschenlampe und bei jedem Schatten vorsorglich mal rufen.
Wir Hundehalter sind im Winter oft schon vor Tagesanbruch und bis nach dem Eindunkeln unterwegs. Damit der Spaziergang auch in der Finsternis sicher bleibt, empfehlen sich einige Vorsichtsmassnahmen.
Die gute Nachricht:
Hunde finden sich bei schwachem Licht problemlos zurecht. Sie orientieren sich bekanntlich sehr stark über den Hör und Riechsinn und sind damit weniger abhängig vom Sehsinn.
Die schlechte Nachricht:
Menschen sehen nicht gut im Dunkeln, oder werden ängstlich was Trittsicherheit anbelangt. Hundehalter verlieren ihren Liebling rasch aus den Augen, Verkehrsteilnehmer übersehen den Hund und die Leine wird für Velofahrer zur Stolperfalle.
Wo immer Verkehr herrscht, gilt deshalb: sichtbar machen!
Käufliches Zubehör für diesen Zweck mangelt ist keine Mangelware.
Man unterscheidet zwei Typen:
Reflektoren:
Strahlen ausschliesslich vorhandenes Licht zurück und sind deshalb dort sinnvoll, wo Lichtquellen wie Strassenlampen und Autoscheinwerfer vorhanden sind.
Das Angebot reicht von Halsbändern und Brustgeschirren über Leinen bis zu Leuchtwesten. Auch der Gang ins Sportgeschäft kann sich lohnen, da die reflektierenden Bänder, die für Jogger und Velofahrer konstruiert wurden, zum Teil ebenso gut für Hunde geeignet sind.
Batteriebetriebenes Zubehör:
Leuchtet immer und überall – solange die Batterien nicht leer sind.
Die passende Beleuchtung verhindert nicht nur Unfälle, sondern vermeidet auch Schreckensmomente für Jogger und Velofahrer, da sie den Hund und möglichst auch die Leine schon von Weitem sehen.
Zudem kann der Halter seinen Vierbeiner auch überwachen, wenn dieser frei läuft.
Was es zu beachten gilt Die Vielfalt der Leuchtprodukte ist gross, besonders beliebt sind blinkende Anhänger oder Halsbänder. Vor dem Kauf gilt es, einige Punkte abzuchecken:
Einwegbatterien oder aufladbarer Akku?
Wie lange halten die Batterien oder der Akku?
Wie leicht lassen sich die Batterien auswechseln?
Wie wird die Beleuchtung am Hund befestigt?
Hält sie gut und lässt sie sich rasch wieder abnehmen?
Ist die Beleuchtung regen und schneefest?
Bleibt die Beleuchtung auch im Fell eines langhaarigen Hundes sichtbar?
Blinklicht oder Dauerlicht oder umschaltbar?
Ob blinkende Lichter den Hund irritieren, ist bisher kaum erforscht.
Halter berichten von guten Erfahrungen, jedoch wird sich der eine oder andere
selbst gestört fühlen, durch das nervöse Blinken.
Meine Versuche, Hund und mich sichtbar zu machen:
In einem Shopping-Wahn kaufe ich diverses an Leuchtmittel. Was es nicht alles gibt! Leuchthalsbänder unterschiedlicher Machart und Leistung, Leuchtringe, Leuchtanhänger, Leuchtmäntel, Leuchtwesten, reflektierende Leinen, reflektierende Halsbänder.
Aber es soll ja ausgetestet werden, was ist sinnvoll, ist sagt mir gar nicht zu.
Die Weihnachtsdeko vom Vorjahr ist langweilig gegen meine neuesten Errungenschaften.
Saphira:
Trägt den reflektierenden Outdoor-Mantel und ähnelt schlagartig einer in gelbliche
Silberfolie gewickelten Saucisson.
Schickeria ist anders, sie findets doof, und möchte das Raschelding gleich wieder ausziehen, so wälzt sie sich überall und im grössten Dreck, sie ist jetzt fast dunkel...
Sancho:
Hat trotz massivem männlichem Machogehabe kein Interesse an Technik:
Man kann ihm alles anbringen, anclipsen und umbinden.
Seine Aufmerksamkeit gilt ausschließlich den Spuren von allem, was tagsüber irgendwann
mal da vorbei gelaufen ist, und ob es sich lohnt, seine Spuren zu hinterlassen.
Leuchthalsbänder für beide, man muss ja unterscheiden können.
So bereit, können beide mit Glühwürmchen mithalten.
Meine Wenigkeit:
Ich trage eine leuchtende und Reflektierende Sicherheitsweste, könnte glatt auf der Baustelle arbeiten gehen. Aber man kann mich sehen, und dann dazu die Hunde.
Neuerdings gibt es auch komplett reflektierende Jacken, auch eine super Idee, wenn man allerdings als Autofahrer so jemanden anleuchtet, kann man schnell die Sonnenblende bekommen.
Nebst Leuchtwesten sind reflektierende Bänder und Stirnlampen besonders praktisch,
da die Hände frei bleiben.
Nachteile:
Die Leuchthalsbänder verblassen allmählich, Zeit zum aufladen,
sollte man dran denken bevor man losgeht. Ich natürlich nicht, es fällt mir beim erneuten anlegen auf.
Tipp einer Freundin: Nimm das Ladekabel ins Fahrzeug, nach dem Laufen gleich anhängen.
Ich beginne mich zu fragen, ob die Clipse und Leuchtbommeln von Autofahrern überhaupt gesehen werden, vor allem bei Hunden mit langem Fell?
Leinen:
Leuchtleine, ist eine super Idee, wieviel Gewicht diese aushalten und ob ich dieser, bei einem
Hund mit viel Gewicht und auffälligen Verhalten, Vertrauen kann, steht woanders geschrieben.
Sicherheit geht vor, bei mir kommt das nicht infrage.
Gummierte Schleppleinen sind ja in allen Farben der 80er Jahre, ob diese Selbsleuchtend sind
kann ich nicht beantworten, ich benutze diese nicht.
(Erfahrungen können gerne mitgeteilt werden)
Nicht ratsam sind flexible Leinen, da sie praktisch unsichtbar sind und damit zu gefährlichen Hindernissen werden.
Fazit des Austestens:
Es ist und bleibt Geschmacksache, bei manchen Sachen ist es gut wenn man das anziehen vorher trainiert.
Leuchtende Sachen helfen dem Gegenverkehr, man sieht sich, Reflektoren wenn man der Strasse oder in verkehrsreicherem Gebiet unterwegs ist.
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