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Grosse und Kleine Hunde - Fragen zur Haltung


Ich werde oft darauf angesprochen, dass man mit grossen Hunden viel mehr spazieren sollte als mit kleinen.

Oder es trifft mich das Vorurteil, dass ein grosser Hund nicht in einer Wohnung gehalten werden sollte.


Hier räume ich mit gängigen Urteilen auf:


Wohnen: Für den Hund - egal ob große oder kleine Hunderasse - ist es nicht entscheidend,

  • ob er in einer kleinen Wohnung oder einem großen Haus lebt

  • ob er in einer Erdgeschoss- / Etagenwohnung oder in einem Haus wohnt

  • ob ein Garten vorhanden bzw. ein Garten groß oder klein ist.

Für Hunde ist es entscheidend, dass seine Bedürfnisse befriedigt sind.

Uns ist klar, dass Futter und Wasser und die Möglichkeit sich zu versäubern dazugehören.


Zu den Bedürfnissen gehören jedoch auch angemessene Bewegung (Auslastung), Zuneigung (Aufmerksamkeit) und Kontakt zu Artgenossen.

Anmerkung: Es gibt natürlich auch Hunde, die den Kontakt zu anderen Hunden nicht mögen. Dies ist jedoch eher die Ausnahme als die Regel und wird in einem anderes Blog zum Thema.

Ohne die Erfüllung dieser Bedürfnisse fühlt sich ein Hund nicht wohl, selbst wenn er Futter, Wasser und die Möglichkeit sich zu lösen bekommt.

Ein großer Hund in einer Wohnung braucht... ... selbstverständlich so viel Platz, dass er sich vernünftig durch die Wohnung bewegen und sich auch an mehr als einer Stelle hinlegen kann. Natürlich ist mehr Platz im Wohnbereich und/oder ein Garten auch nicht nachteilig.

Aber: Führen viele Treppen zu der Etagenwohnung, ist ein Fahrstuhl natürlich Pflicht. So schont man die Gelenke des Hundes.


Erziehung:

Kleine Hunde brauchen nicht so viel Erziehung wie grosse Hunde; die kleinen laufen eher einfach so mit.

Verantwortungsbewussten Hundehaltern ist klar, dass auch kleine Hunde Erziehung brauchen, um friedlich und konfliktfrei mit anderen Menschen und Hunden auszukommen und niemanden zu belästigen, oder sogar zu gefährden.

Kleine Hunde brauchen entsprechend genauso viel Aufmerksamkeit in der Erziehung wie grosse Tiere auch. Ob sie sich leichter erziehen oder führen lassen, hängt nicht von ihrer Grösse ab.

Es hängt also an der Rasse, der Persönlichkeit von Hund und Halter sowie der Interaktion zwischen Mensch und Hund.


Bewegung:

Auf Grund der Größe glauben viele, dass kleine Hunde weniger Auslauf brauchen. Doch diese Meinung ist nicht pauschal richtig. Der Bedarf an Auslauf ist nicht von der Größe des Tieres, sondern von seinem Charakter und ursprünglichem Zuchtziel abhängig.

Es gibt ebenso kleine Hunde, die viel Auslauf und Bewegung brauchen, wie es große Hunde gibt, die mit weniger Bewegung zufrieden sind.


Was braucht ein Hund? Definitiv Bewegung!

Und wieviel Auslauf braucht ein Hund am Tag? Sie benötigen täglichen Auslauf. Wie viel Bewegung hängt stark von der Rasse ab. Und weil der Hundeauslauf so wichtig ist, sollte sich jeder angehende Hundebesitzer mit dem Thema beschäftigen. Natürlich benötigt ein Jäger, wie der Rhodesian Ridgeback, ganz anderen Ausgang als ein Chihuahua.


Auch wie viel Bewegung du deinem Vierbeiner bieten kannst, hängt stark davon ab,

bei sportlichen Menschen ist ein aktiver Hund eher ratsam.

Sehr ruhige Hunderassen können gut zu gemütlicheren Menschen passen.

Hunde Auslauf ist so wichtig. Doch die Größe ist nicht allein ausschlaggebend. Schwere Hunde müssen mehr Kraft aufwenden. Aus diesem Grund tritt die Ermüdung früher auf.

Die reine Liebe zum Hund reicht nicht, um dem Freund des Menschen das passende Zuhause zu bieten. Möchtest du dir einen Hund kaufen, sollten an erster Stelle die Bedürfnisse vom Vierbeiner im Vordergrund stehen.


Brauchen ältere Hunde weniger Auslauf?

Auch das Alter spielt eine Rolle. Je älter ein Hund wird, desto weniger Auslauf braucht er. Es ist ähnlich wie bei uns Menschen, man wird eben einfach etwas langsamer und ist schneller erschöpft. Daher werden ältere Hunde auch häufig in Kinderwagen mitgefahren, da sie sich nicht mehr so gut bewegen können und schnell müde werden. Sie sind trotzdem gerne draußen und nehmen ihre Umwelt primär durch Gerüche wahr. Alte Hunde schnüffeln immer noch sehr gerne und geniessen die Zeit draussen, als Halter kann man so gut "entschleunigen".


Jagdtrieb ist nicht gleich Jagdtrieb

Hunde wie der deutsche Boxer oder Beauceron können dem Trieb widerstehen. Was nicht bedeutet, dass diese Hunde nicht auch temperamentvoll sein können. Auch der Kleinspitz ist eine Rasse, die eher als Wachhund gilt und nicht jedem Kleinwild hinterherjagt.

Pauschal ist eine Beurteilung jedoch nicht möglich.

Bekanntermaßen hängt viel von der Erziehung ab, die der Besitzer seinem Hund angedeihen lässt. Selbst Rassen, die als unbedenklich gelten, wie der Molosser könnten sich an ihren Urinstinkt erinnern. Obschon diese sich so wenig wie möglich bewegen. Andererseits kann auch ein Münsterländer lammfromm sein und eher mit Hasen spielen, als sie fressen zu wollen. Wobei dies natürlich sehr selten vorkommen dürfte. Auch hier gilt: Die Ausbildung ist entscheidend. Ein guter ausgebildeter Jagdhund wird niemals ohne Aufforderung seines Frauchens/Herrchens loslaufen, da er immer auf den Befehl wartet.


Unterschiedliche Lebensweisen erfordern unterschiedliche Voraussetzungen.

Doch egal, ob du Rentner bist, Single oder ein Familienleben führst, für jeden gibt es den passenden Hund. Je nach Situation kannst du entscheiden, welche Rasse zu dir passt.

Zu sportlichen Menschen mit einem großen Grundstück passen aktive Hunde, Personen die oft zu Hause sind, können sich über Rassen informieren, die wenig raus müssen. Zudem gibt es Hunde, die alleine bleiben können. Aber auch solche, die hyperaktiv sind. Hier reicht es nicht, einmal am Tag für eine halbe Stunde zu spielen.


Sinnvoll ist es, in den verschiedenen Rassen den passenden Hund / Charakter zu suchen, die Gesundheit des Hundes zu beachten, Qualzuchten und Vermehrer zu vermeiden und nicht nur das Aussehen zu beurteilen.


Kosten: Sicherlich spielt da das Portemonnaie auch eine grosse Rolle.

Für einen grossen Hund sind die Futter und Tierarztkosten mit Sicherheit höher als die für einen kleinen Hund. Auch im Unterhalt, sind Schwierigkeiten zu beachten:

Gute Betten, passende Hundegeschirre, breite gute Halsbänder, Leinen passend zum Hundegewicht ist für grosse massige Hunde eher schwer zu finden.


Umwelt: Wenn Sie mit grossem Hund unterwegs sind werden Sie oft angesprochen, ernten Sprachlose Blicke, Fragwürdige Kommentare werden ungefragt ausgesprochen, Menschen wechseln die Strassenseite obwohl Ihr Hund hinter Ihnen läuft.

Wenn Sie das alles mit Humor nehmen können, dann können Sie sich für einen grossen Hund entscheiden.


Eure Jessica

Ehemalige glückliche Besitzerin einer Deutschen Dogge, mein Herzens - Hund, er hat die Welt leider verlassen, aber mit 10.5 Jahren hatte er ein gutes Leben gelebt.




 
 
 

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