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Markieren - Und der richtige Umgang damit


Markierungsverhalten wird von allen möglichen Hunden gezeigt, von großen und kleinen, Rüden und Hündinnen, kastrierten und unkastrierten Tieren.

Es gibt sogar Hündinnen, die beim Markieren das Beinchen heben.


Auch das scharren kann eine Form von Markieren sein.


Duftnoten zu verteilen gehört zum normalen Hundeverhalten.

In den Hinterlassenschaften sind Nachrichten für andere Hunde, Diese können in der Geruchsbotschaft lesen. Sie enthält nicht nur Hinweise darauf, dass hier ein anderer Hund entlang kam, sondern auch ob es ein Rüde oder eine Hündin war, ob er/sie gerade paarungsbereit ist, alt oder jung, gesund oder krank, friedfertig oder dominant.


Es kann auch sein, dass er an den Markierungen leckt. Der Grund dafür ist das sogenannte Jacobson’sche Organ. Dies ist ein spezielles Organ zum Riechen, das sich oberhalb des Gaumens befindet. Indem der Hund an der Markierung leckt, nimmt er die Pheromone noch intensiver auf und kann sie besser verarbeiten.


Für einen Hund ist es offenbar wichtig, genau zu wissen, wer vor ihm eine bestimmte Strecke gegangen ist. Und wann.


Warum wird markiert?

Hunde teilen sich untereinander mit.

Hauswände, Autoreifen, Bäume, Laternen oder Büsche sind nur ein paar der vielen Möglichkeiten, an denen Hunde markieren. Sie hinterlassen ihre Duftmarke auf Nasenhöhe, so dass der nächste Vierbeiner diese direkt wahrnehmen kann.

Kot wird aus dem gleichen Grund teilweise an auffällige Stellen abgesetzt, zum Beispiel auf einem kleinen Hügel oder einem Steinbrocken. Auch mitten auf der Wiese wird gerne ein Ort gewählt, damit sich die Duftstoffe möglichst weit und lange verbreiten.


Die verschiedenen Markierungs - Arten:

Ritualpinkeln:

Hunde sind in lockerer Körperhaltung und ohne jede Aufregung. Auf diese Art hinterlassen sie einfach Informationen und sammeln mit der Nase selbige von den Kollegen.

Bindungspinkeln:

Wenn zwei Hunde abwechselnd, mehrmals an ein und derselben Stelle markieren. Hierbei geht es nicht darum, wer mehr Geduld aufbringt und das Spielchen länger spielen kann, sondern um den Aufbau eines gegenseitigen Vertrauens.

Revierpinkeln:

Ist eine sehr bekannte und recht verbreitete Form des Markierens an speziellen Orten. Hitverdächtige Plätze wie oben genannt, aber auch Blumenkübel vor Hauseingängen werden gern genutzt – nicht immer zur Freude der Menschen. «Der wichtigste Grund zur Markierung von Territorien ist es, Konflikte und das Risiko körperlicher Schäden zu vermeiden», Es geht also hauptsächlich darum, Konflikte oder gar heftige Streitereien zu verhindern.

Ressourcenpinkeln:

Zum Ärger vieler Hundebesitzer markieren die Vierbeiner gelegentlich auch Futterschüsseln, Spielzeug oder Liegedecken. Am allerliebsten tun sie das, wenn sich ein Artgenosse in der Umgebung befindet. Mit diesem sogenannten Ressourcenpinkeln signalisieren sie:

Das gehört mir! Halte dich besser davon fern! Auch hier dient das Markieren der Vermeidung eines Konflikts.

Dominanzpinkeln:

Diese Markierform ist äusserst selten. Es ist gekennzeichnet durch Imponiergehabe und Wichtigtuerei. Es darf auch mal geknurrt und verwarnt werden. Weil Hunde eine sehr steile Hierarchie im Rudel pflegen, kommt dem Chef nur selten jemand zu nahe.


Markieren kann also vieldeutig sein:

Als Provokation von Artgenossen oder sogar Menschen. Es werden Revieransprüche angemeldet oder es wird klargestellt, welche Ressourcen wem gehören.


Falsches Markierverhalten - Ursache oder Auslöser finden:

Wenn dein Hund in den eigenen 4 Wänden markiert, hat dies meistens eine bestimmte Ursache. Wichtig ist es, den Grund zu verstehen und Abhilfe dafür zu schaffen.

Hormonellen Entgleisungen:

hier kann eine Kastration deutliche Erleichterung bringen.

Rangordnungs- Beziehungsprobleme:

Ein Training für eine gesunde Beziehung Hund-Mensch kann notwendig sein.

Strukturen und Regeln schaffen Sicherheit.

Neue Hunde in der Nachbarschaft:

Sollten sich einmal begrüssen dürfen, damit sich dieser Stress abbaut.

Angst oder Stress:

Wenn der Vierbeiner sich bei neuen Situationen, anderen Hausgenossen, in fremder Umgebung oder durch Anschreien bedroht fühlt und deshalb Urin absetzt, dann ist das kein eigentliches Markieren und lässt sich abgewöhnen.

Alter Hund:

Tröpfchen hier, Pfützen da und das Hundebett ist auch eingenässt, das ist kein Markieren und hat auch nichts mit Unsauberkeit zu tun - der Hund ist inkontinent.


Wichtig dazu:

Die Bereiche, die durch Markieren betroffen sind, gründlich zu reinigen, damit keine Duftspur zurückbleibt, die zu immer neuem Urinabgang reizen könnte.

In seltenen Einzelfällen, in denen keine Verhaltenstherapie weiterhilft, können Medikamente helfen, das unerwünschte Verhalten abzustellen.


Zulassen oder abgewöhnen?

Die Hundebesitzer müssen das keineswegs überall gestatten. Wer den Hund an der Leine weiterführt und mit strengem Nein ermahnt, verursacht nicht an jeder Eingangsdekoration eine gelbe Pfütze. Allerdings ist es dabei wichtig, das Markieren vom notwendigen Wasserlassen unterscheiden zu können.

Das wichtigste Unterscheidungsmerkmal: Für ein Entleeren der Blase wird vorher die Stelle nicht so genau beschnüffelt wie beim Markieren.


Erschreckenderweise gibt es immer noch Menschen, die den Rat geben, ihren Hund gerade deshalb kastrieren zu lassen, um das Markierverhalten zu stoppen.

Das ist völliger Quatsch, es funktioniert nicht!

Wald und Feld aber, typische Hundewege, auf der Hundewiese oder auch an anderen Stellen, wo es keinen stören mag, sollte der Mensch dem Vierbeiner schon die Möglichkeit anbieten, die Duftspuren anderer Hunde zu lesen und zu beantworten.

Es grundsätzlich zu unterbinden oder zu bestrafen, wäre weder souverän noch tiergerecht.


Nach dem Motto „je früher, desto besser“ beginnt das Training für das Abgewöhnen des unkontrollierten Markierens bereits im Welpenalter.

Aber auch ältere Hunde, die z. B. aus dem Tierheim oder von anderen Vorbesitzern stammen, können das bessere Verhalten noch lernen.

Hunde die an einem unpassenden Ort urinieren oder koten wollen, sollte man mit einem eindringlichen „Nein“ und möglichst mit weitergehen von ihrem Geschäft abhalten.

Achten Sie darauf, dass Sie dem Tier jeweils nur einen bestimmten Ort zum Urinieren/Koten zeigen, zum Beispiel, im Leinenradius.

Mit etwas Geduld schaffen Sie das gewünschte Ergebnis und sind so vor unliebsamen Überraschungen gefeit. So können Sie sich gewissenhaft mit dem Markierungsverhalten Ihres haarigen Freundes beschäftigen, und ihm mit einfachen Erziehungsmethoden das Urinieren abgewöhnen.


Scharren als Markieren oder Imponierverhalten:

An ihren Pfoten haben Hunde Drüsen mit ihrem ganz persönlichen Duft.


Hunde scharren auf den unterschiedlichsten Untergründen, zum Beispiel auf Asphalt, auf Gras oder im Sand. Manche Vierbeiner scharren immer nach dem großen Geschäft, andere nach dem kleinen und wieder andere nur gelegentlich. Das Scharren ist somit etwas, das sich nicht auf eine einzige Situation eingrenzen lässt, sondern in verschiedenen Zusammenhängen auftreten kann. Doch was sind die Gründe dafür? Es ist eine andere Form der Kommunikation zwischen Hunden. Was genau der scharrende Hund mitteilen möchte, können wir nur vermuten, viele Feinheiten in der Hundlichen Kommunikation bleiben uns verborgen.


Scharren kann auch auftreten, wenn dein Vierbeiner einem anderen imponieren möchte, macht er sich groß, läuft steifbeinig, hält seine Rute sowie den Kopf nach oben und seine Ohren sind nach vorne gerichtet. Es kann auch sein, dass der Hund knurrt.

Er scharrt über den Boden und läuft anschließend oftmals im Imponiertrab los.

Durch das Scharren möchte er Aufmerksamkeit erzielen und sein vorheriges Markierverhalten unterstützen.


Obwohl Imponierverhalten zum natürlichen Verhalten von Hunden zählt, kann dies zu Problemen zwischen den Vierbeinern führen.

Wenn dein Tier dazu neigt, häufig aus diesem Grund zu scharren, solltest du ihm helfen, ein alternatives Verhalten zu erlernen. Das trägt dazu bei, Stress zwischen ihm und anderen Hunden zu reduzieren.


Fazit

Dass Hunde markieren, ist ein ganz normales hündisches Verhalten. Schließlich sind sie wahre Spezialisten, wenn es ums Riechen geht. Über Duftmarken zu kommunizieren, ist für sie somit ein Leichtes.

Solange es sich in einem normalen Rahmen bewegt, kannst du ganz beruhigt sein.

Stellst du fest, dass es aus Unsicherheit, Dominanz oder Imponiergehabe passiert, oder nur anderen Hunden gegenüber, solltest du mit deinem Tier daran arbeiten und vielleicht sogar einen Hundetrainer hinzuziehen, der klar aufzeigt, wie mit dem Markierverhalten umgegangen werden sollte und wieviel gestattet werden kann.

 
 
 

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