Superkraft der Hunde - Die Nase - Wunderwerk der Natur
- Jessica Wiedler
- 10. Mai 2022
- 3 Min. Lesezeit

Doch wie funktioniert eine Hundenase?
Vom Prinzip her ist die Funktion der Hundenase so angelegt wie bei uns Menschen.
Über die Nasenlöcher gelangen die Geruchspartikel in die Nasenhöhle des Hundes. Die Nasenhöhle verfügt über Drüsen, die Feuchtigkeit abgeben. Die bereits aufgenommene Luft ist eh schon kühl und feucht und wird durch die Drüsen noch mehr mit Feuchtigkeit angereichert.
Die Feuchtigkeit wiederum dient dazu, dass die Geruchsmoleküle mit der Riechschleimhaut in Kontakt kommen. Die Riechschleimhaut bedeckt die Nasenmuscheln und beinhaltet die Riechzellen, die die Geruchspartikel an das Gehirn weitergeben. Damit die benötige Feuchtigkeit nicht verloren geht, müssen Hunde viel trinken.
Ein Fährtenhund macht bei seiner Arbeit etwa 250 bis 300 Atemzüge pro Minute. Dadurch kommt es schnell zur Austrocknung der Riechschleimhäute und die Funktion lässt nach.
Hunde verfügen über ein zusätzliches Riechorgan. Dabei handelt es sich um das sogenannte Jacobson-Organ. Dieses befindet sich am Gaumen hinter den Schneidezähnen des Hundes und dient der Wahrnehmung von Pheromonen.
Hunde nehmen die Welt über die Nase wahr:
Sowohl bei der Nahrungssuche, wie auch bei der Wahl nach einem Geschlechtspartner oder auch der Wahrnehmung von Gefahren, immer ist es die Nase, die dem Hund die Lösung bietet.
In der Nase des Hundes befinden sich rund 200 Millionen Geruchszellen.
Der Hund kann damit ungefähr 40 Mal so gut riechen wie der Mensch.
Damit ist der Hund sogar dazu in der Lage, die Fettsäuren anderer Säugetiere im Hautduft zu riechen.
Lange bevor der Mensch ein Tier oder einen anderen Menschen wahrnimmt, hat der Hund schon die Witterung aufgenommen.
Ein Geruchssinn in Stereo
Da beide Nasenlöcher beim Hund unabhängig voneinander funktionieren, kann beim Geruchssinn des Hundes von einem Riechen „in Stereo“ gesprochen werden. Der Hund ist auch dazu in der Lage, Gerüche wahrzunehmen, die von anderen Düften überdeckt werden.
Das „Riechvermögen“ des Hundes reicht weit bis unter die Erdoberfläche: etwa 8 Meter unter die geschlossene Schneedecken und mehr als 3 Meter in das Erdreich natürlicher Waldböden etc. hinein.
Kein Wunder das unser Hund jeden Maulwurf, jede Maus unter der Erde riecht!
Dies macht den Hund zum perfekten Partner für Rettungseinsätze und für die Jagd.
Der Hund nutzt seine Nase auch für das Wahrnehmen von Wärme.
Er benötigt deshalb auch keine Wärmesensoren am Körper.
Kann die Hundenase Gefühle riechen?
Hunde nehmen menschliche Gefühle wie zum Beispiel Trauer, Wut, Angst oder Freude wahr. Egal in welcher Stimmungslage wir uns befindet, produziert der menschliche Körper bestimmte Geruchsstoffe.
Trauer, Freude und Wut verändern die Geruchsstoffe, die wir absondern.
Ganz sensibel nimmt die Hundenase diese Stimmungen wahr.
Ein Beispiel ist der sogenannten Angstschweiß, unser Hund riecht unsere Angst, ebenso wenn wir traurig sind. Die von uns ausströmenden Duftstoffe verraten dem Hund eine ganze Menge Ihren Menschen.
Auch über die Pheromone, kann der Hund das Geschlecht eines anderen Tiers erkennen und diese liefern ihm auch Informationen über das Alter und den Gesundheitszustand seines Gegenübers.
Da sich ein Großteil der Pheromone im Urin befinden, ist das Schnüffeln von „markierten“ Bäumen für den Hund so wichtig.
Können Hunde Krankheiten riechen?
Es besteht die weitläufige Meinung, dass Hunde Krankheiten erschnüffeln können.
Bestimmte Hunderassen werden gezielt darauf trainiert, einen drohenden epileptischen Anfall oder einen Zuckerschock zu riechen.
Wissenschaftlich ist jedoch nicht geklärt, wie dieser Prozess beim Hund vonstattengeht.
Fest steht jedoch, dass Hunde mit ihrem Geruchssinn in vielen Fällen sogar Krebserkrankungen erkennen.
Forscher haben herausgefunden, dass Hunde anhand des Blutes von Personen riechen können, ob eine Krebserkrankung vorliegt. Die Trefferquote bei den Krebsarten Lungenkrebs, Darmkrebs oder auch Brustkrebs lag bei über 90 Prozent.
Hunde sind in der Lage alten Duft von neuen Duft zu unterscheiden, ist z.B. ein Reh an einer bestimmten Stelle in den Wald gelaufen und kommt exakt wieder an dieser Stelle raus, und setzt seinen Weg außerhalb des Waldes fort, erkennt der Hund dies und wird den direkten Weg laufen ohne den Abstecher in das Waldstück zunehmen.
Was die Hundenase über die Gesundheit des Hundes aussagt:
Die Hundenase gibt auch Tierärzten Aufschluss über den Gesundheitszustand des Tiers.
So kann die Nase Hinweise auf Entzündungen, auf Allergien oder auch auf Tumore geben.
Du musst mit Deinem Hund zum Tierarzt, wenn die Nase des Hundes die folgenden Symptomen aufweist, oder vermehrt auftauchen:
Wechsel der Nasefarbe - diese ist üblicherweise schwarz bis rosa
Regelmäßiger Ausfluss von Nasensekreten
Nasenbluten
Eingerissene Nasenhaut
Krustenbildung auf der Nasenoberfläche
Feuchte Nase - gesunde Nase?
Viele Hundefreunde vertreten die Ansicht, dass ein gesunder Hund eine feuchte Nase haben muss. Das ist nicht zwangsläufig der Fall.
Es gibt genug Gründe, warum ein gesunder Hund ab und zu eine trockene Nase hat. Das kann passieren durch:
generell hohe Temperaturen mit niedriger Luftfeuchtigkeit
Belastung des Hundes - dadurch kommt es zum Schwitzen und die Nase trocknet kurzfristig ein
trockene Raumluft in der Heizperiode
ein leichter Sonnenbrand
Die Ursachen für eine trockene Nase sind also in vielen Fällen harmlos. Behalte das Riechorgan Deines Hundes dennoch im Auge.
Kommt es häufiger zu einer trockenen Nase, musst Du auf Symptome wie Schmerzen, Schwäche, Appetitlosigkeit oder Müdigkeit achten.
Dann steckt womöglich mehr dahinter, konsultiere dann zur Sicherheit deinen Tierarzt.
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