top of page

Weil er es kann...


... ist einer meiner meistverwendeten Sätze im Coaching mit Hundehaltern.

Dieser Satz, ist so abgedroschen,

dass es fast weh tut.


Ist jedoch die einzige Wahrheit.


Wenn ich nicht zulasse, dass mein Hund etwas tun kann, was er nicht soll,

passiert es eben auch nicht.

Er macht etwas nicht absichtlich, um dich zu ärgern, sondern weil er es kann.


Du hast deinen Hund in diese Situation gebracht und dein Hund hat eine Strategie gewählt, um mit ihr klarzukommen. Es liegt an euch als Team, eine bessere Strategie zu entwickeln und daran zu trainieren.


Bewerte Fehler nicht als schlimme Sache, sondern nutze sie als Information – als Chance, es beim nächsten Mal besser zu machen. Das hilft dir, deinen Alltag besser zu gestalten und dich weiterentwickeln zu können. Wenn dir das gelingt, ist das ein großartiger Schritt in ein neues Leben mit deinem Hund.


Hört ein Hund nicht auf „Platz“, „Sitz“, „Aus“ oder „Bei Fuss“ ist dies im gemeinsamen Alltag von Mensch und Hund nicht nur sehr anstrengend, sondern auch gefährlich.

Mit einem Hund spazieren zu gehen, der nicht bei Fuss geht und der auf Rückruf nicht kommt, kann zu einem wahren Spießruten Lauf werden.


Der Grund für den Ungehorsam eines Hundes liegt jedoch nicht daran, dass der Hund einfach ein Alpha-Hund ist, der sich nach Selbstbestimmung und Freiheit sehnt.


So hart es klingt: Der Fehler für einen solchen Ungehorsam liegt an einer mangelnden oder falschen Erziehung und damit allein am Halter. Egal ob selbstbewusster Schäferhund oder nervöser Terrier: Alle Hunde sind fähig, Kommandos zu lernen.

Sie sind bereit, ihrem Herrchen oder Frauchen Folge zu leisten – vorausgesetzt, sie vertrauen ihm und seinen Fähigkeiten.

Das bedeutet, Hunde müssen überzeugt sein, dass Sie als Halter die Lage jederzeit im Griff haben und dass es sich für ihn lohnt, wenn er auf Sie hört – sei es, weil es für ihn kraftsparender und stressfreier ist oder weil sogar eine Belohnung für ihn dabei herumspringt.


Eine der häufigsten Ursachen für Ungehorsam ist, dass Hunde sich nicht auf Befehle oder Kommandos und ihre Konsequenzen verlassen können – zum Beispiel, weil die Kommandos unklar sind, weil sie ständig wiederholt werden (ohne dass etwas passiert) oder weil sie widersprüchlich sind.

Hunde achten sehr genau auf Körpersprache – stimmt diese nicht mit dem Befehl überein,

kann dies ein Grund für ihn sein, nicht zu hören.


Wenn Du zum Beispiel das Kommando „Platz“ sagst, dabei aber selbst hektisch und nervös auf und ab rennst, wird Dein Hund kaum verstehen, warum er sich jetzt ruhig hinsetzen sollte.

Gewinne das Vertrauen Deines Hundes:


Achte deshalb darauf, dass der Hund auf die Richtigkeit der Kommandos vertrauen kann.

Kommandos müssen immer klar und eindeutig sein, sie müssen zur Körperhaltung passen und sollten zum richtigen Zeitpunkt kommen.

Hunde verstehen Kommandos wie Lob und Tadel nur dann wenn sie im direkten Zusammenhang mit den Taten stehen.


Beispiel: Hund zieht an der Leine:

Wenn ein Hund an der Leine zieht, entschuldigen sich Halter häufig damit, dass der Vierbeiner eben sehr dominant sei und selbst die Richtung bestimmen möchte. In Wirklichkeit zerrt jedoch kein Hund aus Dominanz an der Leine, sondern schlichtweg aus dem Grund, dass die Person, die die Leine führt, dieses Zerren zulässt. So stolpern manche Hundebesitzer ihrem verspielten Welpen belustigt hinterher und wundern sich, dass er später als erwachsener Hund, immer noch an der Leine zieht. Hat Ihr Hund einmal gelernt, dass sich das Ziehen lohnt, weil es ihn in die Richtung bringt, wohin er möchte, wird er das natürlich jedes Mal wieder probieren.


Eine gute Leinenführigkeit ist keine Frage von Unterwürfigkeit, sondern einfach eine Frage der Erziehung. Bringen Sie Ihrem Hund bei, dass das Ziehen an der Leine ihm nichts bringt.

Das muss konsequent beibehalten werden, das Ziehen an der Leine ab und an durchgehen zu lassen, nur weil man es eilig hat, wird langfristig mehr Arbeit machen, als wenn man von Anfang an darauf achtet, dass der Hund lernt, immer mit uns in unsere Richtung mitzugehen.


Welche Regeln sind sinnvoll?

Und wie sollte man diese umsetzen? Fast jeder Hundehalter glaubt konsequent zu sein.

Bei genauerer Betrachtung stellt man jedoch häufig fest, dass viele Menschen es mit den aufgestellten Regeln nicht immer so genau nehmen.


Man ist krank und liegt auf dem Sofa, auf welches der Hund eigentlich nicht kommen soll, … „Ach komm, nur heute darfst du einmal zu mir kommen, ich möchte gerne mit dir kuscheln.“ Diesen Zusammenhang kann ein Hund jedoch nicht verstehen.


Er lernt nur, dass die Regel, nicht auf die Couch zu springen, offensichtlich nicht immer gilt. Also wird er zukünftig immer häufiger versuchen, auf die Couch zu hüpfen, wird dabei fordernd bellen oder auch herzerweichend jammern.


Gerade bei Junghunden, die gerne testen, ob die aufgestellten Regeln auch wirklich Beständigkeit haben und dabei sehr ausdauernd sind, geben wir allzu oft nach.

Wenige Hundebesitzer halten es aus, wenn der Hund bettelt, jammert, fordert oder nervt.


Diese „kleinen“ Nachlässigkeiten verstärken das Fehlverhalten jedoch ungemein. Denn dadurch lernt der Hund, dass es sich lohnt, ausdauernd zu sein.

Man muss nur lange genug „am Ball bleiben“, irgendwann wird Herrchen bzw. Frauchen schon dem Wunsch des Hundes nachgeben.


Hunde sind meistens viel konsequenter als ihre Menschen

Wir machen es unseren Hunden also sehr schwer, wenn sie im Welpenalter alles dürfen,

und dann auf einen Schlag als erwachsener Hund Regeln einhalten und Grenzen

akzeptieren sollen.


Hunde sehnen sich nach klaren Regeln!

Hunde sind Rudeltiere, sie möchten sich an ihrem Rudelführer orientieren und ihm vertrauen.

Man sollte immer erst überlegen, welche Regeln im Alltag für den Hund gelten und welche nicht. Einmal aufgestellte Regeln sollten grundsätzlich gelten, sonst wird der Hund diese und damit dann auch die grundsätzliche Erziehung bzw. die Beziehung zwischen Hund und Halter infrage stellen.


Konsequenz ist also wichtig in der Hundeerziehung, denn nur so weiß der Hund, woran er ist und wie er seinen Menschen einschätzen kann.


Wie aber überzeuge ich meinen Hund davon?

Indem ich als Mensch der souveräne Part in der Beziehung Mensch-Hund bin.

Ich stelle den Erstkontakt zu anderen Menschen und Hunden her

Ich entscheide ob, wann und wie mein Hund hindarf.

Ich greife ein, wenn mein Hund von anderen bedrängt wird und sich unwohl fühlt.

Ich beschäftige ihn, seinen Anlagen entsprechend.


Konsequenz ist also wichtig in der Hundeerziehung, denn nur so weiß der Hund, woran er ist und wie er seinen Menschen einschätzen kann.


Natürlich kann ich, sobald die Beziehung zum Hund geklärt ist meine Regeln etwas auflockern.

Hunde wollen also eigentlich, dass der Besitzer Verantwortung für sie übernimmt.

Denke daran, wie entspannt das Leben ist, wenn man sich um nichts kümmern muss,

aber trotzdem Aufgaben hat, die einem Spaß machen.

Suche für Dich und Deinen Hund die passende Beschäftigung, an der beide Spaß haben

und die Euch beide verbindet: Das ist die einfachste und schönste Art, zum Team zu werden.


Ganz ohne Spaß läuft das Training definitiv falsch!


Ungehorsam führt zu Stress

Wenn der Vierbeiner auf einem Spaziergang bellt, knurrt und die Zähne fletscht, sobald ein anderer Hund seinen Weg kreuzt, tut er dies in aller Regel nicht, weil er Freude daran hat, sein Gegenüber einzuschüchtern.

Vielmehr sieht er sich dazu genötigt, das Rudel, und den Halter zu beschützen.

Und zwar weil er glaubt, dass die Lage ohne ihn nicht in Ordnung kommt.

Dies setzt nicht nur Sie, sondern auch Ihren Hund unter enormen Stress.


Hunde brauchen einen souveränen Führer, der ihnen liebevoll, aber konsequent den Weg weist und auf dessen Urteilsvermögen sie sich jederzeit verlassen können.


Selbst Hunderassen, die als schwer erziehbar gelten, werden einem kompetenten Halter bereitwillig Gehör schenken, wenn sie merken, dass das für sie der leichtere Weg ist.


Immer für eine Belohnung zu haben. Hunde sind Opportunisten. Sie zeigen häufiger Verhalten, das sich für sie lohnt, da es zum Beispiel weniger Stress bedeutet und sogar eine Belohnung verspricht.


Ein Verhalten, das sie nicht zum Ziel bringt und das womöglich negative Konsequenzen nach sich zieht, hat also immer einen Grund.


Wenn Ihr Hund jedes „Sitz“, „Platz“ und „Bei Fuß“ ignoriert, liegt das also nicht daran, dass Ihr Liebling einfach ein Sturkopf ist.

Es hat nichts mit einem ausgeprägten Freiheitsdrang zu tun, wenn Ihr Hund nicht hört.


Dein Hund folgt nur, wenn er dir vertraut!

Die Ursache für Ungehorsam bei Hunden liegt allein am Halter und einer mangelnden oder falschen Erziehung.


Solltest du in kritischen Situationen jemals falsch gehandelt haben, wird dein Hund skeptisch und zweifelt an deiner Fähigkeit ein Rudel zu führen.

Aus Hundesicht heisst das: „Mein Mensch weiss nicht, was ich brauche oder wie es mir geht. Ich kann ihm nicht folgen, sondern muss es künftig selbst regeln“.

Dazu reicht es schon, dass du nervös wirst, rumschreist du oder ihn herumzerrst, wenn solche Situationen öfter passieren, verlierst du das Vertrauen deines Hundes komplett.


Verliere Dich jetzt nicht in Selbstvorwürfen.

Sicherlich wollen wir immer das Beste für den Hund und haben aus Unerfahrenheit, Unwissenheit oder schlichtweg aus Zeitmangel Fehler gemacht.

Jetzt ist die Zeit da, um die Fehler wiedergutzumachen und an einer besseren


Kein Mensch kann immer alles richtig machen. Fehler machen ist menschlich. Entscheidend ist, dass man das Zusammenleben mit seinem Hund entspannt angeht.

Es ist wichtig, dass wir keine zu hohe Erwartungshaltung an unseren Hund stellen.


Perfektionismus verhindert oft die Lockerheit und Entspanntheit, die im Training so wichtig ist. Man muss über Fehler auch einmal lachen können, ein Hund ist schließlich ein Lebewesen und kein Roboter. Es wird im Training immer wieder schlechte Tage geben, über die man einfach hinwegsehen muss.


Fehler in der Hunde- Erziehung vermeiden:

Es ist wichtig zu wissen, wo diese in der Vergangenheit gelegen haben. Einer der häufigsten Gründe, warum Hunde die Befehle ihres Herrchens nicht ausführen, liegt ganz einfach in der Kommunikation. Dass der Hund Befehle nicht versteht, liegt daran, dass er sie nicht als Aufforderung wahrnimmt.


Unklare, genuschelte oder widersprüchliche Kommandos muss man in der Kommunikation

mit Hunden unbedingt vermeiden.

Dazu gehört auch, dass Ihre Körpersprache nicht mit dem Tonfall Ihrer Stimme übereinstimmt.


Die Art des Befehls muss also mit der Körperhaltung, deiner Mimik sowie Gestik übereinstimmen.


Du kannst deinem Liebling noch so freundlich die Befehle und Kommandos mitteilen. Das bringt alles nichts, wenn du bereits eine negative Körperhaltung zeigst.


Hunde sind Experten im Mienenspiellesen und können blitzschnell erkennen, in welcher Stimmung ihre Bezugsperson ist.


Da nützt alles noch so freundliche „Bei Fuß“ rufen nichts, wenn der Vierbeiner bemerkt, dass man wütend ist.

Z.B. daran dass man mit ungeduldigem Fuß aufstampft oder die Leine in der Luft schwingen.

Dann ist der Vierbeiner meist verwirrt und wird sich vermutlich hüten, zurückzukommen.

Wer holt sich schon freiwillig ein Donnerwetter ab?


So könnte es funktionieren:

• Lerne die Körpersprache des Hundes

• Keine Vermenschlichung von hündischen Verhaltensweisen

• Du bist der agierende Part in der Beziehung Mensch-Hund

• Artgerechte Beschäftigung und Auslastung

• Training neuer Signale. Richtiges Timing

• Hund weder über- noch unterfordern

• Verantwortung übernehmen

• Sozialkontakt ermöglichen – bewusst ausgewählt - sorgfältig ausgeführt

• Schutz bieten

• Regeln einhalten, auch wenn es anstrengend wird

• Spiel, Spaß, Spannung – so baust Du Bindung auf

Geduld – auch beim Hund – ist nicht jeder Tag gleich!


Richtiges Verhalten weiterhin loben

Häufig erwarten Besitzer, dass Hunde, die gelernt haben auf bestimmte Befehle zu reagieren dies ein Hundeleben lang beibehalten. Das ist nicht der Fall.

Voraussetzung dafür ist, dass Sie konsequent sind, bei Ihren einmal gewählten Kommandos bleiben und Ihren Hund auch weiterhin für sein richtiges Verhalten loben.


Fazit: Der Erfolg hängt von Dir ab


Probiere aus, welche Trainingsmethode zu Dir und Deinem Hund am besten passt.

Ein Hundetrainer wird viele weitere Tipps geben und Tricks zeigen, mit denen man den Gehorsam des Hundes verbessern kann.

Es ist nie zu spät, Ihrem Hund etwas beizubringen.


Der Erfolg hängt dabei vom einzelnen ab. Von Geduld, Konsequenz und nicht zuletzt von der Zeit, die man für den Hund und Training aufbringen kann.


Lass deinem Hund Bewegungsfreiheit, aber stell sicher,

dass er weiss, wo die Zaungrenze verläuft.

Verwechsle niemals Grenze mit Leinenruck und Gewalt.“




 
 
 

コメント


bottom of page